Entwickler News Woche 16
Grüß dich!
Enttäuscht - nicht geschafft - niedergeschlagen. Unglaublicher Fuck-up bei der Start-up Factory.
Enttäuscht von uns, wir haben alles gegeben. Wir haben uns 7 Tage vorbereitet, wirklich hart vorbereitet. War es umsonst?
Die Vorbereitungen für diese Veranstaltung haben für uns vor Wochen begonnen. Meetings, Termine, Coaches... Damit wollten wir uns vorbereiten. War es umsonst?
Nicht geschafft, das wissen wir. Warum? Wissen wir nicht, auf dieses Feedback sind wir gespannt. Ist es umsonst?
Wir sind niedergeschlagen! Ja, sind wir wirklich, und das aus gutem Grund.
Wirklich, wirklich gerne hätten wir dieses 9-monatige Coaching gehabt, mit der Chance auf € 25.000 Preisgeld. Ehrlich gesagt... ich glaube, wir hatten diese Chance nie.
Ich möchte euch erzählen, wie dieser "Selection Day" abgelaufen ist.
Pünktlich sind wir am Ort der Veranstaltung angekommen - eher etwas zu früh. Rein in den Plenarsaal, Willkommen und so, Platz suchen, setzen.
17 Start-ups sind eingeladen, einige kennen sich schon aus dem "Gründungsprozess" welcher auch dort geschult wird, oder aus einer "Kick-Off Netzwerktreffen" Veranstaltung welche vor einigen Wochen stattgefunden hat.
Also - wir sitzen in diesem Saal, ein weiteres Start-up setzt sich zu uns an den Tisch, wir tauschen uns aus.
Okay, Willkommen und so, das erwartet euch heute, viel Spass.
Vormittag hören wir spannenden Beiträgen von Mr. W zu, und können uns in den Präsentationen wieder finden.
All diese Fehler, die uns Mr. W präsentiert, haben wir gemacht, unabsichtlich.
All diese Lösungen, die uns Mr. W präsentiert, haben wir gemacht, absichtlich.
Doch spannend, wie perfekt wir diese Reise bis jetzt erlebt und durchlebt haben.
Weiter geht es mit der Definition unserer "Unique Selling Proposition". Das wollen dann die Mentoren und Investoren hören, die am Nachmittag zu uns kommen.
Kein Problem, wir stehen auf 4 Säulen die Funktionieren. Im Vortrag haben wir gehört, dass der erste zahlende Kunde, Kooperationspartner oder Sponsor der schwierigste ist, sobald wir diesen haben, haben wir gewonnen.
Wir haben das, die meisten Start-ups die anwesend sind aber nicht.
Mr.N setzt sich zu uns, und wir pitchen Sports Remember, unsere Wintersport-App. Er nutzt unseren Prototyp, stellt Fragen, welche wir easy beantworten können.
Danach gehts ab zum Mittagessen. Jürgen und ich essen gemeinsam im Foyer, wobei Jürgen eine bemerkung macht.
"Ist dir aufgefallen, dass die Coaches nur sehr selten bei uns am Tisch waren? Also ich meine bei den anderen Start-ups war laufend jemand ... bei uns war am Anfang Mr. Sch, und jetzt noch Mr. N, aber das war es."
"Jürgen, wenn wir Pech haben, dann ist da keiner dabei aus unseren Branchen. Dann können wir noch so gut sein." Jürgen blickt mich etwas erstarrt an und haut so motivierend und auch etwas fordernd raus "Ach du machst das schon, unser Pitch ist gut!"
Nach dem Mittagessen werden uns die Mentoren und Investoren vorgestellt.
Fuck-up!
Keiner aus dem Sporthandel.
Keiner aus dem Tourismus.
Keiner aus der Branche der Sportartikel Hersteller.
Bei der Vorstellung der Mentoren schlägt mir das Herz bis in den Hals. Ich habe Magengrube, ich habe eine Vorahnung.
Wir sind die ersten, um zu Pitchen. Die Mentoren kommen an unseren Tisch, ich pitche.
War ein sehr guter Pitch! Wirklich sauber.
Sie haben Fragen, viele Fragen, gute Fragen.
Wir haben Antworten, klare Antworten. Sie Fragen so lange bis der Pitchleiter, Mr. W, eingreifen muss "eine Frage noch!".
Poah - sind viele Fragen nach einem Pitch gut? Ich denke schon. Kalter Schweiß, nasse Hände.
Später werden wir für ein Fotoshooting zu einem Fotografen geschickt, davor gehen wir aber noch in die Tiefgarage, um unser Firmenschild zu holen.
Am Weg zum Auto besprechen wir die Situation erneut, da wir beide bereits etwas nervös waren, und hofften weiter dabei sein zu dürfen.
P: "Jürgen, das wird nix"
J: "Spinnst du? Unser Pitch war perfekt, Problem - Lösung - Geschäftsmodell, alles sauber dargestellt."
P: "Da war keiner dabei, der sich für uns einsetzen kann, da war niemand, der ein Netzwerk für uns hätte"
J: "Das kannst du nicht wissen."
P: "Da wird keiner sich für uns einsetzen, wenn er nicht einen direkten Nutzen von uns hat, das ist ein Buffet Jürgen, die werten Ihr eigenes Portfolio auf"
Funktionieren solche Veranstaltungen immer so? Das wissen wir nicht, war unsere erste. Am Nachmittag sitzen wir auf Nadeln.
Mr M. betritt nach einer gefühlten Ewigkeit den Plenarsaal. Excel Tabelle auf den Beamer, diese Start-ups sind weiter, wir nicht.
Ich war lange nicht mehr so enttäuscht und niedergeschlagen. Enttäuscht von mir und einigen Personen von dieser Veranstaltung - Niedergeschlagen weil wir nie eine Chance hatten.
Und nun? Am Weg nach Hause stelle ich diese Frage Jürgen.
P: "Und Jürgen nun? Was jetzt?"
J: "Egal - wir haben in den nächsten 9 Monaten mehr Zeit für anderes, wer weiß, was kommt, und wofür das gut war"
P: "Okay, also gleich weiter?"
J: "Gleich weiter, aber motivierter"
Bis bald.